Pollaks Arm

Der Archäologe und Sammler Ludwig Pollak (geboren 1868 in Prag) war seinerzeit ein angesehener Kunstkenner und Antikenhändler, bis er 1943 in seiner Wahlheimat Rom von den Nationalsozialisten im Zuge ihrer antisemitischen Verfolgung festgenommen und mit seiner Familie in Auschwitz ermordet wurde. In der Antikensammlung der FAU in Erlangen befinden sich einige Originale, die über Pollak dorthin gelangten, und auch einige seiner Briefe – zusammen mit den dort laufenden Provenienzforschungen ein Anlass für Georg Gerleigner, Kustos der Antikensammlung, den Kulturhistoriker und Autor Hans von Trotha mit seinem Roman „Pollaks Arm“ (2021) nach Erlangen einzuladen. Gemeinsam sprechen sie unter anderem über Pollaks Lebensgeschichte, die von Trotha in seinem Buch erzählt, und natürlich über Pollaks berühmtesten Fund, den verschollenen rechten Arm des Laokoon, den er 1903 bei einem Steinmetz entdeckte und dem Vatikan zurückgab, wo die Skulptur in den Vatikanischen Museen ausgestellt ist. Am Veranstaltungstag werden zusätzlich zur Lesung auch einige von Pollaks Objekten und Briefen in der Antikensammlung in einer kleinen Ausstellung zu sehen sein.

Hans von Trotha: Pollaks Arm. Wagenbach. Berlin, 2021