1970 in Wien geboren, wuchs in einer Familie mit jüdischen und christlichen Vorfahren auf. Eva Menasse studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Wien und arbeitete viele Jahre lang als Journalistin, bevor ihr 2005 mit dem Familienroman „Vienna“ ein fulminantes Debüt als Schriftstellerin gelang. Darin verwebt sie ihre eigene Geschichte mit der Geschichte einer fiktionalen Familie mit jüdischen Wurzeln im 20. Jahrhundert und entwirft den Bilderreigen einer Epoche. Neben den Romanen „Lässliche Todsünden“ (2009), „Quasikristalle“ (2013) und „Dunkelblum“ (2021) verfasst sie Erzählungen, Essays sowie Sach- und Kinderbücher. Als Markenzeichen gilt ihre elegante leichte Sprache in Verbindung mit einem fein ätzenden Humor. Menasse versteht sich als politische Autorin und bezog mehrfach Stellung für die SPD, insbesondere 2005, als sie sich einem Wahlaufruf von Günter Grass angeschlossen hatte. Immer wieder engagierte sie sich zudem für digitale Grundrechte und gegen Hetze in den sozialen Medien. Große Aufmerksamkeit erhielten ihre politischen Reden zur Eröffnung des Internationalen Literaturfestivals Berlin 2018 sowie zur Verleihung des Ludwig-Börne-Preises für ihr Engagement als Essayistin im Jahr darauf. Darin stellte sie die These auf, dass das Internet für einen Zerfall der Öffentlichkeit sorge. Außerdem gehörte sie zu den Mitbegründer*innen des PEN Berlin.
Auszeichnungen u. a.: Rolf-Heyne-Debütpreis (2005), Heinrich-Böll-Preis, Gerty-Spies-Literaturpreis (2013), Jonathan-Swift-Preis (2015), Friedrich-Hölderlin-Preis, Österreichischer Buchpreis (2017), Mainzer Stadtschreiberin, Ludwig-Börne-Preis (2019), Bruno-Kreisky-Preis (2021), Jakob-Wassermann-Literaturpreis (2022).
Veröffentlichungen (zuletzt):
– „Lieber aufgeregt als abgeklärt“, Essay, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2015
– „Tiere für Fortgeschrittene“, Erzählungen, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2017
– „Gedankenspiele über den Kompromiss“, Essay, Droschl, Graz 2020
– „Dunkelblum“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021
– „Alles und nichts sagen. Vom Zustand der Debatte in der Digitalmoderne“, Essay, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2023