Seit 2008 ist die „Druck & Buch“ zu einem festen und unverzichtbaren Bestandteil des Erlanger Poet*innenfests geworden, die viele neue Liebhaber der sogenannten „Schwarzen Kunst“ gewinnen konnte. Bereits zum 17. Mal präsentiert sie Buchkunst, die diesen Namen auch wirklich verdient. 16 Buchkünstlerinnen und -künstler stellen in diesem Jahr ihre bibliophilen Schätze vor. Sie beantworten den interessierten Besucherinnen und Besuchern gerne Fragen zu grafischen Techniken, Schrift, Satz, Druck und Bindung. Die originellen Buchkunstwerke können selbstverständlich auch käuflich erworben werden. Als Sondergäste mit vertreten sind zwei herausragende Buchgesellschaften: Die Büchergilde Gutenberg und die Fränkische Bibliophilengesellschaft.
Viele Handpressen-Verlage lassen sich neben klassischen Texten von aktueller Gegenwartsliteratur inspirieren, die häufig in Erstausgaben gedruckt werden. Diese Buchkunst-Ausstellung will eine künstlerische Vielfalt zeigen, die handwerklichen Traditionen ebenso verpflichtet ist, wie experimentellen Techniken. Das Spektrum reicht dabei von in Bleisatz gesetzten Büchern mit Original-Grafiken über Buchkleinodien in japanischer Blockbindung bis hin zu Computergrafik- und Unikatbüchern.
Der Gründer der „Druck & Buch“, Peter Zitzmann, verstarb 2017 überraschend nach kurzer Krankheit. Er war einer der aktivsten Vertreter und Verfechter der Buchkunst und über Jahrzehnte eine bestimmende Größe auf diesem Feld. Er war Sammler, Vermittler, Experte, Ausstellungsmacher und selbst Verleger und Gestalter bibliophiler Werke. Peter Zitzmann war davon überzeugt, dass das Künstlerbuch genauso wie die Malerei, Plastik und Fotografie grundsätzlich einen ebenbürtigen Teil der Bildenden Kunst darstellt. Er verstand das buchkünstlerische Werk als Gedächtnis einer Kultur, das für nachfolgende Generationen bereitstehen soll.
Nach der Auflösung des Vereins „Druck & Buch e.V.“ führt Johannes Häfner die Veranstaltung im Rahmen des Erlanger Poet*innenfests weiter fort.
Sondergäste
Büchergilde Gutenberg
Haus des Buches
Als einzige literarische Buchgemeinschaft Deutschlands präsentiert die Büchergilde Gutenberg ihren Mitgliedern viermal im Jahr ein kuratiertes Programm: unterhaltsame und anspruchsvolle Literatur, exklusive Illustrationen und einzigartige Gestaltung; dazu Kunst, Musik und schöne Dinge. Gegründet 1924, Genossenschaft seit 2014.
Website von Büchergilde Gutenberg
Fränkische Bibliophilengesellschaft e. V.
c/o Klaus Staffel
Die im Jahre 1948 in Lichtenfels (Main) gegründete Fränkische Bibliophilengesellschaft ist ein Verein, dessen Mitglieder die gemeinsame Liebe zum schönen Buch vereint. Ihre Aufgabe ist die Pflege der fränkischen und mit Franken zusammenhängenden Literatur und Buchkunst. Dazu treffen sie sich möglichst regelmäßig jeweils im Frühjahr und Herbst, oft zu Jahrestagen fränkischer Künstlerinnen und Künstler. Alle Mitglieder erhalten eine bibliophil gestaltete Jahresgabe, eine Originalgraphik zum Geburtstag, ein kleines Druckwerk mit Bezug zu den Tagungszielen oder -inhalten (die „Bibliophilen Ortstermine“) sowie zweimal jährlich eine Mitgliederinformation über die Aktivitäten und weitere interessante Themen rund ums Buch.
Website von Fränkische Bibliophilengesellschaft e. V.
Aussteller*innen von A bis Z
edition duplici
Uwe Klos
Die edition duplici nahm 2021 ihre Arbeit auf und verlegt vor allem literarische Erstveröffentlichungen, verbunden mit original grafischen und original fotografischen Blättern. Die Bücher sind in Sammlungen bedeutender Bibliotheken in Deutschland vertreten. Uwe Klos, der Herausgeber und Künstler, gestaltet und verarbeitet die Bücher in eigener Werkstatt.
Website von Uwe Klos
edition go
Gisela Oberbeck
edition go zeigt Künstlerbücher, die sich thematisch mit Begegnungen, Grenzüberschreitungen und dem Verhältnis Mensch-Natur beschäftigen. In dem von Gisela Oberbeck gegründeten Eigenverlag erscheinen hochwertige Mappenwerke, Unikatbücher und Bücher in klein limitierten Auflagen, die mit Holz-, Linol- oder Papierschnitten künstlerisch gestaltet wurden.
Website von edition go
edition wasser im turm.berlin
corn.elius brändle
Verlag für Künstlerbücher im Handsiebdruck, Mappenwerke, Einzeldrucke und Serigrafien.
Gerard Paperworks
John Gerard
Das Verlagsprogramm umfasst Künstlerbücher als Variationen der vielfältigen Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks mit handgeschöpften Papieren. John Gerard arbeitet und malt mit Papierfasern in ihrem ursprünglichen, flüssigen Zustand und verleiht durch das Medium Papier seinem künstlerischen Ausdruck einzigartige Lebendigkeit.
Website von Gerard Paperworks
Inka Grebner
Inka Grebner studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig Buchgestaltung, Illustration und Freie Grafik. In der eigenen Druckwerkstatt in Fambach (Thüringen) und in Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen und Künstlern entstehen seit dem Jahr 2009 Bücher, Hefte und Leporellos. Einen Schwerpunkt der Arbeit bilden dabei Holz- und Linolschnitte.
Website von Inka Grebner
Handsatzwerkstatt Fliegenkopf
Christa Schwarztrauber
Buchkunst, Typografiken, Mini-Leporellos, Karten in kleinen, oft limitierten Auflagen – von Hand gesetzt und von original Blei- und Holzlettern gedruckt.
Website von Handsatzwerkstatt Fliegenkopf
ICHverlag Häfner+Häfner
Johannes Häfner
Gesellschaftskritische Künstlerbücher, gestaltet im experimentellen Handsatz mit Laserholzschnitten, Handzeichnungen und Computergrafiken. Seit 2010 werden die Arbeiten von Guido und Johannes Häfner auf der art KARLSRUHE gezeigt.
Website von ICHverlag Häfner+Häfner
Mühleisen-Presse
Daniel Hees
In der 1990 von Daniel Hees gegründeten Mühleisen-Presse erscheinen Bücher mit seinen Grafiken, allein oder zusammen mit ausgewählten Texten.
Website von Mühleisen-Presse
Gerhard Multerer
„In der sich schnell verändernden Welt ist das einfache, ehrliche Künstlerbuch eine Zuflucht.“ Gerhard Multerers Buchobjekte behaupten sich seit Jahrzehnten in großen Bibliotheken, in Sammlerkreisen und in Museen. Bisher sind etwa 150 Werke erschienen.
Website von Gerhard Multerer
Neue Cranach Presse
Ingo Cesaro
Handpressenverlag für bibliophile Editionen in Kleinstauflagen, Künstlerbücher, Mappenwerke (z. B. von Christoph Meckel, Horst Böhm), internationale Anthologien und Dokumentationen von nachhaltigen Literaturwerkstätten. Zusammenarbeit mit zahlreichen Handpressen- und Kleinverlagen.
Website von Ingo Cesaro
officin albis
Werner Hiebel
2025 erscheinen zwei neue Werke: In der Lyrikreihe 16x28 Gedichte von Stefan Wirner mit dem Titel „Aussen. Gelände. Innen“; das Buch ist illustriert mit zwei Originalgrafiken von Quirin Bäumler. Außerdem ein Künstlerbuch, gedruckt auf 10 Bögen Büttenpapier mit einem lyrischen Text und zehn Original-Vitreografien des englischen Glaskünstlers Mark Angus.
Website von officin albis
Original Hersbrucker Bücherwerkstätte
Entstanden aus der Sammelwut zweier Schriftsetzerlehrlinge entwickelte sich seit ca. 1968 die weithin bekannte Mini-Presse und Künstlerwerkstatt. Auf 110 qm wird mit über 400 Schriften auf historischen Maschinen gedruckt, was das Zeug hält.
Sonnenberg-Presse Lichtenau
Birgit Reichert
Künstlerbücher in Kleinstauflage im Bleisatz mit original grafischen Holzschnitten, Holzschnittgrafik, Holzschnittkalender mit Rezepten.
Website von Sonnenberg-Presse Lichtenau
The Bear Press
Dr. Wolfram Benda
Texte der Weltliteratur von Lucian und Horaz bis H. C. Artmann & Ror Wolf in Handarbeit hergestellt, mit eigens geschaffenen Originalgrafiken renommierter zeitgenössischer Künstler in Kleinstauflagen.
Website von The Bear Press
widukind-presse
Hanif Lehmann
Die widukind-presse stellt Bücher in traditionellen Techniken her: Handsatz, Radierung, Holzschnitt und Lithografie. Ziel ist es, Bild und Text gleichwertig und in hoher Qualität im Buch zu einem Gesamtkunstwerk zu vereinigen.
Website von widukind-presse
Zeitklang Archiv
Hilla Rost
Buchwerke aus verschiedenen Materialien, deren Haptik, zusammen mit Zeichnungen und Fotografien, Geschichten erzählt. Die Bücher sind meist als Unikate mit originalen Zeichnungen oder in kleinen Auflagen erhältlich.
Eine Ausstellung von Johannes Häfner in Zusammenarbeit mit dem Erlanger Poet*innenfest